Jaaaaaa, schon doof, wenn der Kanal gefühlte 2 m breit ist, das eigene Boot aber 4,50 m misst und auf dem Gegenverkehr ein stolzes Fähnchen mit dem Schrift „Weiße Flotte“ im Wind flattert. Leute, glaubt mir wenn ich sage, da flattert nicht nur das Fähnchen auf dem entgegenkommenden Ausflugsdampfer.
Rechts oder links? Steuerboard, nein Backboard. Hä, Achtern? Vorn mehr rechts und hinten mehr entgegengesetzt? Wie jetzt? Quer im Kanal zu treiben ist keine Option? Warum steuert das Boot da vorn eigentlich direkt auf uns zu? Und kann man in Schilfinseln eigentlich auf Grund laufen? Du mußt rum, rum, ruuuuuuuuuuuuuummmmm! Jetzt wäre „rum“ eine gute Gelegenheit nicht mit dem Pfosten da vorn unschön zu kollidieren. Rum? Ja, durchaus, manche Situationen sollte man sich definitiv Schöntrinken. Na dann, also, Rum für alle!
Nach unzählig vielen Kilometern in Kanälen, auf großen und kleinen Seen der Mecklenburgischen Seenplatte, nach vielen selbst gesungenen Lobesliedern und getanzten rhythmischen Hüftbewegungen als Anerkennung für perfektes Brückendurchqueren, smartes Ausweichen, gekonntes Ankern und perfektes Anlegen machten wir in der Marina unsere windschnittige Eiche-Rustikal-Schrankwand am Außensteg mit einer schön gebundenen Doppelschleife fest und fingen an uns endlich zu entspannen.
Der Hafenmeister, gleichzeitig Kioskbesitzer, Geldeintreiber von Parkgebühren, Kneipier und vermutlich Sugardaddy von „Mäusgen“, empfing uns herzlich mit weit geöffneten Armen und kleinen Feiglingen. „Und wenn ihr duschen wollt, 2322.“ Vermutlich zusammen mit ihm und „Mäusgen“.