Uniform, oder sagen wir ehrlicher Weise … dunkelblauer Kapuzenpullover mit der sinnvollen Aufschrift „Aus dem Weg, ich bin Kapitän“: sitzt
Mut: 40% selbst aufgebracht, 50% geliehen, 10% Panik würde ich mir gern für ausweglose Situationen vorbehalten
Schifffahrtszeichen: stehen in der handlichen Bordmappe und könnten bei Bedarf jederzeit nachgelesen werden
Seemannsknoten: werden überbewertet, Festmachen kriegt man auch mit einer schön gebundenen Doppelschleife hin
Zielgebiet: die Mecklenburgische Kleinseenplatte
Route: wir haben eine ambitionierten Plan
Also…. Leinen los!
Steuerrad bis zum gnadenlosen Ende eingeschlagen!
Laut zum Abschied das Schiffshorn angeworfen!
Rein in die vom Sturm gepeitschten Wellen des Zierker Sees.
Du, sag noch mal schnell, wo war gleich noch mal der Rückwärtsgang?
Den ersten Fender -für Nichtseeläute: das sind die zäpfchenartigen Dinger, die zwischen Boot und Wänden, Stegen, Pollern etc. gesteckt werden, um bei Kollision das Boot nicht zu ruinieren- haben wir noch vor der Abfahrt zerlegt. Was wa ham, ham wa, oda?
Na dann, Mut zur Lücke und noch einmal:
Leinen los!
Steuerrad bis zum gnadenlosen Ende eingeschlagen!
Laut zum Abschied das Schiffshorn angeworfen!
Rein in die vom Sturm gepeitschten Wellen des Zierker Sees.
Unser Boot hatte noch eine entscheidende Vorsilbe, nämlich „Haus“. Und das bedeutet, wir schippern mit einer Eiche-Rustikal-Schrankwand, einem riesigen Block, einem rechteckigen 13,5 m langen und 4,50 m breiten Holzkasten, der so windschnittig ist wie ein Mehrfamilienhaus im Luftkanal.
Vor uns liegen nun enge Kanäle mit Gegenverkehr, schwer zu erreichende Tankstellen, große und kleine Bootsanlegestellen, Strömungen, Untiefen, unbekannt Wasserzeichen, jede Menge Schilf, Schleusen, weitere entgegenkommende Hausboote -ebenfalls gesteuert von Touristen- allerlei schwimmendes Getier und jede Menge keine Ahnung. Abenteuerurlaub mit dem Potential einen Erholungsurlaub dranhängen zu müssen.