Man weiß es nicht, sind es dicke graue Wolken oder ist es der Nebel des Grauens, der sich erbarmungslos und ohne Rücksicht auf die „Immer-mit-der-Kamera-im-Anschlag-reisenden Islandtouristen“ über die Straßen legt. Man sieht kaum das Ende der eigenen Motorhaube, geschweige denn das Fahrzeug, das vor einem fährt. Das Gute an der schlechten Weitsicht ist, man läßt sich von der eintönigen Natur drum herum nicht ablenken und kann sich dadurch besser auf die unmittelbar neben einem im Straßengraben liegenden Schafe konzentrieren. – Ich glaub, ich werde mir die Route noch einmal über Google Streetview ansehen und Bildschirmprints machen. Ich glaub, das war ganz nett hier.
Wo wir doch nun schon mal beim isländischen Straßenverkehr sind: Die Ringstraße ist, wie der Name bereits verrät ein Ring, der einmal komplett um die Insel führt. Bist du auf der Ringstraße, kannst du dich nicht verfahren. Du kommst irgendwann dort wieder an, wo du einmal losgefahren bist. Auf besagter Ringstraße gibt es laaange Strecken nur geradeaus, seeeehhhhr laaaaaange Stecken nur geradeaus. Das Gute daran, das Navigationssystem unterbricht die geführte Konversation nicht pausenlos. Es gab auf einer Strecke von 253 km genau 3 wegweisende Sätze:
1. Folgen Sie dem Straßenverlauf seeeeeehhhhhr lange.
2. Im Kreisverkehr die 2te Ausfahrt nehmen.
3. Sie haben Ihr Ziel erreicht.
Großartig! Kurze, knappe Sätze mit dem wichtigsten Inhalt – und das von einer weiblichen Stimme, vermutlich die einer Elfe.
Wetter: hä, welches Wetter
Route: von Egilsstadir nach Myvatn
km: ca. 248