11 Uhr steht auf dem leicht zerknitterten Zettel, der auf dem Boden vor meinem Bett lag. Er war aus einem Block herausgerissen und sorgsam gefaltet worden. Es war meine Handschrift. Den Namen konnte ich nicht mehr entziffern. Ich überlege. Hm. Doch! … da war was. Ich sollte mich dringend erinnern. Ja, dunkel. Ich hatte eine Verabredung. Um 11. Auf der Piazza sowieso. Deck 8. Ah, ich weiß es! Irgendwann zwischen Drehen, Klatschen und Drehen hatte ich gestern offensichtlich privaten Tangounterricht bei einem ungarischen Tanzlehrer gebucht.
Na dann, schnell in die Klamotte geschlüpft und los zu meiner ersten Privatstunde Tango irgendwo auf dem Weg von Elba nach Neapel.
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Fertig. 1 Stunde Tango. Allein im Ballroom. Körperspannung. Haltung. Druck. Gegendruck. Führung. Energie. Spannung. Schnelle Bewegungen. Schleichende Schritte. Großartig! Details würden nur zu wilden Spekulationen führen, bin aber gern bereit, sie in einem privaten Gespräch auszuplaudern. — Unbemerkte Besucher applaudierten nach Stundenschluss. Ich machte höflich einen tiefen Knix und verließ schwebende wie eine Feder die Bühne. Das war mein großer Auftritt. 😉
Und weil es mal eben so richtig cool war, ich unglaublich viel gelernt hab und eine schön anstrengende Stunde verbracht habe, habe ich Greg gleich für die nächsten Tage gebucht. Jetzt gibt es jeden Tag 1h Tango. Ausflüge werden überbewertet. Sonnenbaden sowieso. Jetzt wird bis zur Perfektion Tango gelernt.
Fazit: Die besten Ideen entstehen immer im Suff!