Heute ist Tag der Eisbären. Ich werf mir nen weißen Pelz über, futter mir ordentlich was an und erschrecke hier und da den ein oder anderen Kreuzfahrttouristen. Mein Gemütszustand ist dem eines Eisbären nicht unfern. Er lässt sich äußerst schlecht vorhersagen, genau so wie der eines Topmodels. Hungrig? Neugierig? Aggressiv? Heute ist von allem etwas dabei.
Am Buffet ist er eher als aggressiv einzuordnen. Denn all die Menschen, die nur Singen und Klatschen in der Schule hatten, trödeln gemächlich auf der Überholspur vor sich hin und blockieren die eiligen Rechtsabbieger, die noch schnell vor Buffetschluss und der einbrechenden großen Hungersnot das ein oder andere frisch gebackene Pizzastückchen auf den Teller legen möchten. Ja, die Pizza hat mit der Arzt verschrieben. Dr. Oetker.
Hungrig war ich den ganzen Vormittag nicht. Denn erst um 14 Uhr hat sich mein Körper entschieden, wach zu werden. Wowowowowowou, falsch, zurück…. Denn erst um 14 Uhr habe ich meine Augen mit einem vorsichtigen Aufschlag öffnen können. Gesicht und Körper fühlen sich an, als wären sie als Sieger von einem Boxkampf der Schwergewichtsklasse aus dem Ring gestiegen. Ich überlege kurz was mir nicht weh tut. Oh, da links, die eine Haarspitze scheint nichts abbekommen zu haben. Ich fühle mich tatsächlich wie Nachbars Lumpi, den ein Schwerlasttransport an der Kreuzung mehrfach überfahren, wieder zusammengenäht und weitere 3 Male überfahren hat.
Ach ja, und ich habe Kopfweh. Ich glaube, mein Heiligenschein drückt.
Route: Von Spitzbergen zum Nordkap
Wetter: grau in allen Schattierungen, Seegang ok