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All posts for the day Mai 10th, 2014

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Auf altbekannten Kanälen und Seen, durch bereits gefahrene Schleusen und vorbei an der berühmten Tankstelle ging es heute Richtung halbe Strecke zurück gen Heimat. Wir knoteten unser Hausboot in dem Hafen fest, in dem wir schon vor zwei Tagen lagen und wo „Mäusgen“ und der Kleine Feigling zu Hause waren. Unser Plan heute: das Holi Festival in Fürstenberg.

Sphärisch in die Luft zu hüpfen, dabei mit Farbpulver zu werfen, andere mit roter, blauer, gelber und grüner Farben zu beschmieren und auszusehen, als wäre man direkt vom 10 m Brett in einen Pelikan-Tuschkasten gesprungen – wunderbar! Pink im Ohr, grün unter den Nägeln, das Türkis das langsam den Rücken runter rutscht und vermutlich erst am Schlüppergummi stoppen wird und ein lilafarbener Auswurf beim nächsten Husten. Wir waren die Schmutzfinken, die Mutti früher ohne Umweg in die Badewanne gestellt hat. Großartig!

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Sanft schlich sich das leise Brummen der Fäkalienpumpe in unser noch nicht zu Ende geträumtes Seemannsgarn. Leichtes Schaukeln überzeugte uns schnell, noch nicht wach zu werden und sich vom Geräusch des zart an den Bootsrumpf klopfenden Wassers noch eine Weile treiben zu lassen. Lautlos paddelt eine Entenfamilie in den Sonnenaufgang, Motten flogen orientierungslos in die über Nacht gewebten Spinnennetze, auf Nachbars Boot nistet unbeeindruckt eine Stockente und unaufhaltsam schlich sich ein neuer Tag in unsere Kajüten. Ein ruhiger Morgen am See.

Nach einem vollwertigen Frühstück, einem flüchtigen Blick auf die Wasserkarte und mit einem fast perfekten Plan manövrierten wir unsere sportlich fahrende Schrankwand im Rückwärtsgang auf den See. Unbeirrt von herumdümpelnden Enten, Blesshühnern und Schwänen steuerten wir siegessicher in die nächste Ausfahrt und hinein in neue unerkundete Galaxien.

Schleusen waren für uns erfahrene Seefahrer ja inzwischen Schipperalltag. Auch wenn jede Schleuse besondere Aufmerksamkeit erforderte, so wußten wir immer, worauf es ankam. Rein, festmachen, hoch oder runter, lösen und raus. Heute standen wir nun vor unserer ersten Selbtbedienungsschleuse. Ja, es gibt sie tatsächlich, die Selbstbedienungsschleusen. Also zur Erklärung: Selbstbedienungsschleusen sind -wie der Name schon sagt- Schleusen, bei denen man alles selber machen muss. Hier wird der Schleusenwärter gern eingespart und darauf gehofft, dass alles ohne ihn glatt geht. Nun denn … schnell im Handbuch nachgeblättert, kurz von Bord gesprungen, Bedienungsanleitung auf der Schleusentafel überflogen, zurück zum Boot und ab dafür. So schwer kann das ja nicht sein, und war es auch nicht. Grüner Hebel runter, die Tore öffnen sich, Boot rein, Boot festmachen, grüner Hebel runter, Wasser fließt raus, Tore gehen auf, Boot losbinden und Boot weg. Na das war doch ganz einfach.

Nachtrag: Wer sich nun fragt was die Überschrift mit dem Artikel zu tun hat, ich weiß es auch nicht. Pirente (Piratenente abgekürzt) klingt doch irgendwie vielversprechend für einen Artikel, oder?