Was war dieses verdammte Ticken? Hier tickt doch was? Das höre ich doch trotz des rasant laufenden Motors. Ich werfe mich auf den Boden und robbe durch die Kabine. Lege sogar mein Ohr auf den Tisch und das Nachtschränkchen. Nix. Ich lausche weiter. An Schranktüren, Spiegeln, suche nach Kabeln, die zu einer Zeitschaltuhr führen. Draußen liegt Elba vor meinem Bullauge. Drinnen tickt es noch immer. – Ich liege auf dem Boden und lausche hochkonzentriert in jede Richtung. Da! Erwischt! Es ist der verdammte Kühlschrank. Oder ein Wecker im Kühlschrank. Rütteln, schütteln, anflehen – nichts half. Doch. Stecker ziehen. Es ist Ruhe. Ein Segen.
Konzentrieren wir uns also auf Elba. 31 Grad. Laues Lüftchen. Blauer Himmel. Ein kleiner Yachthafen mit schicken Booten. Ein vertrautes Bild, auch hier werden Schriftzüge und Handläufe auf Hochglanz poliert. Das scheint die Hauptaufgabe des Schiffspersonals zu sein. Ich genieße 2 hausgemachte Kugeln Eis und schaue dem Schnittchen in Uniform beim Putzen zu.
Was ich heute über Italiener gelernt habe: Sie wollen immer erster sein und drängeln unwahrscheinlich gerne. Auch da, wo es gar nichts zu drängeln gibt, sind sie ganz weit vorn. Auf dem Tenderboot kaum eingestiegen, stehen sie bereits 10 min vor dem Anlegen unter Einsatz beider Ellenbogen und ihrer gestikstarken italienischen Sprache am Ausgang, um noch während der Fahrt das Boot zu verlassen und erster da zu sein. Ganze Dramen spielten sich ab. Ich wurde leicht am Fuß verletzt, trat aber hemmungslos und ebenso wortgewaltig wie gestikulierend zurück. So.
Wetter: 28 Grad und blauer Himmel, laues Lüftchen
Ort: Insel Elba, Portoferraio
Gelaufene Kilometer: 12,6