Im Bazar-Be waren in diesen Morgenstunden nur Touristen unterwegs. Hier gab es alles. Von riesigen lilafarbigen Rinderzungen, auf denen es sich ein Schwarm Fliegen zum ersten Frühstück gemütlich gemacht hat, ein Generationentreffen von Obstfliegen, die schwarze Bananen mit weißem Schimmelkleidchen als Partymeile auserkoren, Hühnerfüße, die hilflos ihre Krallen in die Höhe recken und nun nie wieder im Dreck scharren werden, Fische, die mit ihren glasigen Augen graue Wände anstarren, riesige Hummer, die ein vermutlich letztes Mal übereinander herkrabbeln, bis über Gewürze in allen Farben und Formen, kleine Kinder mit großen braunen Augen, die zwischen Holztischen mit Obst und Korbwaren mit ausgestrecktem Arm nach Geld und Geschenken fragen.
Die Dörfer sind gezeichnet von Armut und Langeweile. Kinder stehen an der Straße und winken den vorbeifahrenden Autos. Manchmal halten sie sich an den Fenstern fest und laufen lange mit. In einigen Dörfern rund um die Stand werden Steine geklopft. Frauen, Kinder, alte Männer. Sie hocken im Sand und zertrümmern große Steine in kleine. Die starken Jungen und Männer graben Sand aus einem See und kippen ihn in kleine Holzkähne. Stein- und Sandberge wohin man schaut. Mir begegnet ein riesiger LKW auf dem schmalen mit tiefen Schlag- und Wasserlöchern übersäten Weg. Er holt den Sand und die Steine.
Ort: Tamatave, Madagaskar
Wetter: alles zwischen Sonne und Kübelregen, aber heiß war es