Archives

All posts for the day März 17th, 2018

Island ist schön, berauscht und breitet sich ungezähmt und anmutig vor dir aus. Es ist perfekt mit jedem Schlammloch, in das man knöcheltief eingeatmet wird. Es beeindruckt mit jeder arktisch peitschenden Sturmböe, die dir ungebremst ins Gesicht schlägt. Vergessen sind die tiefen Löcher auf unbefestigten Straßen mit dem Ausmaß eines ausgewachsenen Kraters und bei denen man mit geschärftem Blick bis zum Erdkern schauen kann. Auch der auf dich einprügelnde Regen, der sich durch eine unachtsam geschlossene Stelle genüsslich durch die zahlreichen Stoffschichten frisst und nach wenigen Sekunden sanft die nackte Schulter berührt. All das ist vergessen, sobald du vor riesigen Eisbergen stehst, zwischen Felsen rumkletterst, auf das tobende Meer schaust, die erhabenen Wasserfällen mit ihren langen, glitzernden Eiszapfen bestaunst, die bunten Farben inhalierst oder einen Regenbogen siehst.

Grast da hinten auf dem Hügel etwa ein Einhorn?

Island ist schön. Und es wäre unangemessen mit einem abgebrochenen Fingernagel oder einer erröteten Hautunreinheit vor die Tür zu gehen.

Route: Reykjavi, Þingvellir-Nationalpark, Geysir, Gullfoss, Kerid, ca. 300 km
Wetter: überall anders