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All posts for the day August 6th, 2021

Ein warmes WELCOME vom Coronatestbeauftagten, der in seinem Vollkkontaktschutzanzug dem Bacillus anthracis und seiner nahen Verwanden dem Yersinia pestis und Vibrio cholerae müde lächelnd die Hand reichen und sich zu einem gemeinsamen Milz-Brandwein verabreden könnte. Statt eines lustigbunten Cocktails mit Schirmchen, Obst und Gemüse gibt es zur Begrüßung das steril verpackte Nasenstäbchen hoch geschoben bis zum primär somatosensorischem Kortex. 

Ich werde nach einer Gesichtsmaske gefragt. „Ja gern, mit Gurkenscheiben und Magerquark, bitte.“ Aber damit hätte ich eigentlich gern gewartet bis ich mit meinen weißen Bademantel im Wellnessbereich auf der Massageliege meinen Körper abgelegt habe. Naja…

In der uns ausgehändigten Kreuzfahrerzeitung für den heutigen Tag steht, es genügt eine Maske um in den Shops an Bord einkaufen gehen zu können. Ich wundere mich, denn alle anderen hatten auch noch Schuhe, Hose und Pullover an. 

Ein weiterer wichtiger Schutz gegen Corona: Nießen Sie in den Ellenbogen. Ich denke mal laut … das ist in den allermeisten Fällen der rechte und damit genau in den, der auch zur Begrüßung genutzt wird.

Habe gerade eine mail bekommen mit dem Betreff „Ding Dong“. Es sind die Zeugen Jehovas die aus dem Home-Office arbeiten.

Wir beschließen jetzt ein wenig Social Distancing auf dem Sonnendeck zu betreiben. Mal so von weitem gucken und nicht anfassen. Das ist so wie vor dem Dessertbuffet zu stehen und die Nase gegen die Glasscheibe zu pressen, die dich vom leckersten Törtchen der ganzen Welt trennt. 

Übrigens, ich war schon sozial distanziert bevor es erst cool wurde!

Meine Coronawarn-App meldet mit gerade, in der Nähe befinden sich: 4 Alkoholiker, 2 Transgender, 1 katholischer Priester, 5 Frauen mit Silikonbrüsten, 2 Veganer und 3 Laktose-Allergiker.

Ach Leute, wenn wir später einmal auf Corona zurückblicken werden wir uns weinend in den Armen liegen und sagen: Das waren verrückte 12 Jahre. 

So, ich werde jetzt auch mal Social Distancing zu meinem Gehirn aufbauen und gedankenlos auf der Sonnenliege chillen. Es ist Dienstwoch, der zwölfunddreißigste August. Ich liebe Urlaub. 

Wetter: frischer Nordwind, fast wie Frühwinter, ich bin der Überzeugung einige Eisschollen krachend vorbeischwimmen gesehen zu haben

Nächster Hafen: Kiel