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Wow.

Als Rick, Navajo Indianer mit sonnengegerbten Gesicht, Cowboyhut, kariertem Hemd und breitem Grinsen sagte, “enjoy the bumpy ride”, ahnte ich nur leise, was er damit meinen könnte. Befestigte Straßen nein, ein ausgetrocknetes Flussbett mit Buckelpiste und tief eingefahrenen Spurrinnen ja. Und so hüpften, sprangen und schunkelten wir bei strahlend blauem Himmel und schönstem Sonnenschein auf der Ladefläche seines Monstertrucks zum Eingang des Upper Antelope Canyon. Leute, ein Ort, wie ihn nur Feen erschaffen können. Schaut selbst.

236 Fotos und die Rückfahrt auf der bumpy road später, war unsere nächste Etappe der Bryce Canyon. Auf dem Weg dorthin Berge, Felsformationen und Steinbrocken in den unterschiedlichsten Formationen, Farben und Anmutungen. Eben noch weite Ebene mit roten Sand und kleinen Sträuchern, einen Augenaufschlag später meterhoher weißer unberührter Schnee, der in der Sonne glitzerte. In dieser Schnelligkeit hätte ich nicht mal eine Exceltabelle anlegen können.

Als wir am Sunsetpoint im Bryce Canyon Nationalpark angekommen waren, wurden mir drei Dinge klar: Turnschuhe waren keine gute Wahl, Schnee kann in die Hosenbeine krauchen und die dünne Luft hier oben macht das Gehirn weich. Wie sonst ist es zu erklären, dass man freiwillig auf einen kniehoch mit Schnee und Eis bedeckten Pfad, der nicht breiter als zwei Meter ist und auf deren Seiten es metertief in den Abgrund ging, unbedingt bis zur Spitze des Felsens laufen wollte. Ausrutschen, umknicken oder einfach nur vom eisig kalt pfeifenden Wind weggeschubst zu werden, hätte einen Freiflug mit spektakuläreren Luftaufnahmen bedeutet. Handläufe, Zäune, Absperrungen – Fehlanzeige. Einfach nur der Canyon und du und ein paar Verrückte vor Dir. Und der Ausblick, der es Wert war.

gefahrene Kilometer: 266
Route: Page, Antelope Canyon, Glen Canyon Dam, Lake Powell, Bryce Canyon

Wetter: Page, 9 Grad, Sonnenschein und blauer Himmel — Bryce Canyon City, -12 Grad, Sonnenschein und blauer Himmel