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Ort: Senegal

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Ort: Dakar, Senegal

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Das käme für einen hochqualifizierten deutschen KFZ-Mechaniker sicher nicht unerwartet. Ich hingegen hätte gewettet, dass der Boden des Zeitzeugen aus der Jahrhundertwende durchgerostet ist, bevor wir am Rose Lake ankommen. Aber nein, es kam anders. Beim Sand umpflügen des Dünen-auf-und-ab in der senegalesischen Wüste zerlegte es einen Hinterreifen unseres betagten Geländewagens. Besorgt schaute ich von oben an eben diesem herunter, denn ich saß direkt über dem zerfetzten Reifen. Warnende Zurufe der Fahrer und freudig winkende und fotografierende Touristen aus den vorbeirasenden ebenso alten Jeeps. Nun, was macht der Fahrer, der übrigens ohne Frage ein gefeierter Rennfahrer der Rallye Paris-Dakar ist: Fahrertür während der Fahrt kurz mal aufgemacht, einen schnellen Blick nach hinten gewagt, dann ein lockeres Zwinkern in die verzweifelten Gesichter der Touristenmenge hinter ihm und Gas geben. Vollgas. Bis der Motor heult. In erheblicher Seitenlage schossen wir über Bodenwellen und Sandhügel und kamen kurz hinter einer zum Stillstand. Hörbares Aufatmen.

Neugierig warteten wir auf das, was jetzt wohl kommen mag. Ich dachte kurzzeitig daran, ein Wettbüro zu eröffnen. Würde er weiterfahren? Auf Hilfe hoffen? Oder es mit einem Radwechsel versuchen? Letzteres wurde von allen Mitreisenden weitestgehend als illusorisch bewertet, da weder Reifen noch Werkzeug in Sicht waren. Aber hey, sag niemals nie. Schnell eine alte Stange zurechtgebogen, angesetzt und munter drauf rumgesprungen, bis sich die Radmuttern von Rost und Reifen lösten. Es sei noch gesagt, wir hatten gute 33 grad Außentemperatur und wir standen mitten in der Wüste. Nach der dritten Radmutter (4 fehlten bereits) kam Hilfe angestaubt und wir ließen unser Gefährt einfach still und leise in den Dünen verenden. Das ist hier leider nicht unüblich. Der Fahrer versprach mir aber, den Geländewagen später abzuholen und seine Fahrtüchtigkeit wieder herzustellen. Wer es glaubt.

Kurz vor dem Verdursten gerettet und den hungrigen senegalesischen Waldameisen vom Teller gesprungen, erreichten wir unseren gut klimatisierten Reisebus, um noch rechtzeitig vor Abfahrt auf dem Kutter zu kommen. Danke Senegal – das war ein erstklassiger Ausflug!

Ort: Dakar, Senegal