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Der 1. Januar 2017.

Ich hab in der Nacht etwas vollkommen Verrücktes geträumt. Da mein Alkoholkonsum in der Silvesternacht recht überschaubar war, vermute ich Nebenwirkungen meines Insektenschutzmittels Nobite. Ich schließe nicht aus, dass es sich hierbei auch um ein Nervengift handeln könnte das luzide Träume verursacht. Ich werde der Sache noch nachgehen und es von nun an als Notfallspray mit mir führen.

Mein Tagesausflug ging an die 3 schönsten Strände im Norden Madagaskars. Irgendwie sind hier alle Stände schön, aber wenn es der Reiseführer sagt, dann muss man das eben gesehen haben.

Der Taxifahrer sprach kein Englisch und sonst wollte er auch so gar nicht reden. Nicht mal husten. Meine Französischkenntnisse beschränken sich bedauerlicher Weise auf eine Liebesbekundung und 3 weitere Worte. Und ich wollte reden, aber er verstand ja nichts. Langes Schweigen und viel Nervengift lagen in der klimatisierten Luft seines Wagens.

Die Wege waren abenteuerlich, mein Vertrauen in den Fahrer dennoch ungebrochen. Über ein mögliches Verscharren in der Wildnis hatte ich mal kurzzeitig nachgedacht. Mir war aber klar, dass wir uns selbst in dieser schwierigen Situation nicht hätten anständig verständigen können. Daher war alles vollkommen unter Kontrolle.

Der Reiseführer hatte Recht. Es war keine Untertreibung, die Strände waren traumhaft schön. Die Buchten unberührt. Im Wasser spiegelten sich noch mehr Blautöne als ich es auf den Seychellen gesehen hatte und der Sand war noch weißer als die Haut von Schneewittchen. Mehr Kitsch an einem Ort schafft nicht einmal Rudis Resterampe. Ich war tatsächlich sprachlos und schaute einfach nur Landschaft.

Zurück aus der Natur, rein in die Stadt. Kontrastprogramm.
Alte, verfallene französische Kolonialhäuser säumen die Hauptstraße. Der Blick in die seitlichen Nebenstraßen verriet noch weniger Schönes. Gelbe Tuk Tuks waren unterwegs. Es gab kleine Restaurants und Shops. Die meisten hatten geschlossen. Ein Hund lief mir minutenlang hinterher.

Am Nachmittag war die ganze Stadt auf den Beinen. Kleine Mädchen in rosa Tüllkleidchen, Teenager in Hotpants und coolen Sonnenbrillen, Kinder in bunten T-Shirts, Frauen in ihren schönsten Kleidern, Männer stylisch von ihren Frauen angezogen. Alle versammelten sich auf einer kleinen Anhöhe gegenüber unserem Schiff. Nur wenige hundert Meter entfernt war dort oben Volksfeststimmung. Der ganze Ort auf dem Hügel, guckte sich Touristen an (die definitiv schlechter gekleidet waren) und schaute auf das große, weiße Schiff. Kleine Musikgruppen tanzen im Hafen und Kinder spielen am Wasser. Als das Horn ertönte und wir den Hafen verließen, winkte und jubelte die ganze Stadt.- So lebendig, farbenfroh und musikalisch heiter untermalt sich dieses Bild auch darbot, es hatte ein sehr trauriges Grundrauschen.

Ort: Antsiranana und die schönsten Strände im Norden Madagaskars
Wetter: ein Träumchen