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Völlig entspannt grasen die zottligen Tiere auf den saftigen grünen Weiden oder liegen faul am Straßenrand, lassen sich die Sonne auf die struppige Wolle scheinen und zählen vorbeifahrende Touristen oder klettern auf unglaublich hohe Berge, die ein isländischer Bauer vermutlich nie erklimmen kann. Alles in allem sind die Tiere gelangweilt, vom einsilbigen Rhythmus ihres Lebens. Es scheint nicht viel los zu sein, auf Islands satten Wiesen und Weideflächen. Keine Feinde, die das kleine Schafsherz mal so richtig in Wallung bringen, keine zerzausten Hirtenhunde, die sie bis zur Bewusstlosigkeit über die Felder jagen, ja nicht einmal geistig verwirrte Islandponys zerstören das intakte Leben einer gut geordneten Schafherde.
Daher sind immer wieder Ausreißer zu verzeichnen, die sich durch Zäune und Gitter quetschen oder einfach durch ein offenes Gatter traben, um die Welt außerhalb ihres Zäunchens zu erkunden. Diese Tiere sind hochgradige Boarderliner. Völlig ungeachtet dessen, das sie binnen Sekunden als kratziger Islandpullover oder als rosafarbenes Kotelett im Tiefkühlregal enden könnten, springen sie munter auf die Straße und zwischen den Autos hin und her. Verrückte Dinger, die.

Wetter: super, Sonne satt und blauer Himmel, 15 Grad oder so
Route: von Vik nach Kirkjuklaustur
km: ca. 389 mit einigen schönen Umwegen