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Nachdem uns nun fast alle Wettersituationen auf unserer Reise begegnet sind, fehlte nur noch ein ausgeprägter Sturm. So richtig mit lautem Heulen und Bäume umschubsen. So mit spektakulär vorbeifliegender Natur und peitschendem Regen als Sahnehäubchen. Und mit Autotüren aus den Angeln reißen, wenn man verdammt dämlich geparkt hat. – Und dann war er da, der kleine Orkan, mit Windstärken um 120 km/h. Gnadenlos, laut und mit viel Nass von allen Richtungen verschönte er unseren letzten Tag. Um die Eingangstür aufzubekommen, mußten wir uns mit ganzem Körpergewicht gegenwerfen. Wichtig dabei war, die Türklinke auf keinen Fall loszulassen, wenn man nicht gemeinsam mit Ästen und Gestrüpp weit ins isländische Inland geweht werden wollte.

Wir verbrachten zunächst den Vormittag damit, wissenschaftlich wertvolle Talkshows zu schauen. Thema: Extensions und Wimpernverlängerung und dann ging es irgendwann auch um Brustvergrößerungen und dem experimentellen Gedanken: „Kann man Marshmallows als Implantate nutzen“ und „Wie entkomme ich der Schwerkraft“ – übrigens eine Frage, die ich mir oft beim Hochsprung in der Schule vor der Lattenüberquerung gestellt habe. Die Moderatorin hatte die Ausstrahlung eines hochinfektiösen Darmbakteriums und die Intelligenz einer zu heiß gewaschenen Tennissocke. – Wir aßen Chips und tranken Cola.

Trotz aller Wetterwarnungen sind wir dann doch noch ins Umland gefahren und wanderten von Europa nach Amerika und wieder zurück. In 10 Minuten.

Route: von der Halbinsel Snaefellsnes nach Reykjanes