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Vatnsnes: Das Land der Regenbögen. Inflationär verteilen sie am blaugrau-graublauen Himmel. Mal hier, mal da, dann wieder dort und da drüben. Vor dir, hinter dir, über dir und in Pfützen sogar auch unter dir. Überall dort, wo ein Regenbogen so seinen Platz finden kann, breitet er sich mit seinem allseits bekannten Farbspektrum aus und lenkt so geschickt von Flora und Fauna ab.

Fauna, gutes Stichwort: Robben sollen hier, laut meinem zertifizierten Island-Reiseführer, auf Felsen und Stränden träge rumlungern und sich die Sonne auf den speckigen Bauch scheinen lassen. Eine, in Zahlen 1 Robbe haben wir gesehen und sind für sie sogar über Stock und Stein gestoplert.
Das Suchbild gibts unten.
Ja, ansonsten hüpfen hier jede Menge Schafe durch die Tundra des Nordens.

Aber noch mal zu Wetter: Das Wetter wechselt hier in einem so rasanten Tempo, dass man sich gar nicht so schnell wetterbedingt umziehen kann. Du guckst raus, Sonnenschein. Du ziehst deine Schuhe an, graue Wolken. Willst in Deine Jacke schlüpfen, Regen. Kramst den Friesennerz vor, Sonnenschein. Legst ihn wieder in den Koffer zurück, Nieselregen. Regenbogen. Wartest zwei Minuten, blauer Himmel. Gehst vor die Tür, Bodennebel oder sehr tief hängende Wolken -den Unterschied hab ich immer noch nicht verstanden-.

Regen. Sonnenschein. Regenbogen. Niesel. Sprühregen. Regenbogen. Graue Wolken. Blauer Himmel. Sonnenschein. Regenbogen. Leichter Wind bis ganz schön böig. Und das alles in zwei Minuten. – Ich weiss gar nicht, gibt es für Vatnsnes eigentlich eine Wettervorhersage?

Suchbild:
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Ort: Halbinsel Vatnsnes

Eine Ruhe hier.

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Auf weiten Teilen der Ringstraße trifft man stundenlang keinen einzigen Menschen, keine Touristen, keine Pferde und Kühe, nicht einmal die wander- und kletterfreudigen Schafe findet man hier auf einem der reich gedeckten Hänge. Wenn du dich hier schwerverletzt aus einem Straßengraben auf die Teerstraße schleppst, wirst du da vermutlich auch die nächsten zwei Tage liegenbleiben. Oder um es nicht so dramatisch zu formulieren: Ein ruhiges Picknick auf einer grau gemusterten, kuschligen Islanddecke, gestrickt aus der Wolle glücklicher Schafe und ausgebreitet mitten auf einem Abschnitt der Ringstraße von Akureyri nach Blönduos würde lange, sogar seeeehhhhr lange niemand stören. – Im Vergleich dazu ist das Death Valley eine Partymeile. Und überhaupt gibt es hier mehr Straßen die endlos ins Geradeaus führen als in weiten Teilen der USA.

Route: Akureyri nach Hvammstangi
Wetter: wechseln im 10 min Takt ist einmal alles dabei, außer Schnee
km: ca. 200

Nachtrag vom 25.9.:
Auf der Strecke nach Holmavik könntest du locker unbemerkt 7 Tage auf der Straße liegend verbringen oder um es mit dem Weichzeichner zu umschrieben, bis zum nächsten Auto hättest du genug Zeit dir ein kleines Wochenendhäuschen zu bauen und dir sogar noch einen eigenen Wasserfall vor dem Haus züchten.