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Der Tag begann mit zwei verbrannten Toasts und einem strahlendgrauen Himmel. Tief hängende Wolken, nein …. sehr tief hängende Wolken verschönerten uns den seichten Start in den Tag. Dunkle Töne, die deutlich auf eine sehr schwere Depression des Musikers hinweisen -vermutlich hat er mindestens zwei bis neun Alkohol- oder Tablettenentzüge erfolglos hinter sich gebracht- klangen bedrückt, verzweifelt, trübsinnig und resignierend aus der JBL-Anlage des nur von uns besetzten Frühstückssaals. Es war fast so, als stünde der Weltuntergang vor der isländischen Holztür. – Ach, ich liebe diese Leichtigkeit am Morgen. Was konnte diesen herrlichen Tag jetzt noch verderben? Es war dieser Satz, der es binnen Sekunden tat. Dieser kurze aber prägnante Warnhinweis verwandelte meinen persönlich funkelnden Sonnenstrahl in eine klebrigen Teerdusche, wie wir sie alle aus dem Märchen Frau Holle kennen: „It is not allowed to take anything out of the restaurant.“ Es handelte sich bei diesem „anything“ um vier winzig kleine rechteckige Kekse, die gemeinschaftlich aus der niederdrückenden Stimmung des Frühstücksbuffets ausbrechen und mich als Schlepper benutzen wollten. Bedauerlicher Weise wurde der zwischen Joghurt, Marmelade und Fischölkapseln geschmiedete Plan abrupt von der Herbergsleiterin vereitelt und ich durfte nicht eher vom Tisch aufstehen, bis ich alle Kekse aufgegessen hatte. Zur Strafe hab ich den letzten über den ganzen Tisch gekrümelt. So!!

Wetter: sprechen wir nicht drüber
Route: von Höfn nach Egilsstadir
km: ca. 333