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All posts for the day Dezember 7th, 2013

„Wo sind denn hier die Chicas?“ Eine durchaus berechtigte Frage. Die Brille abzunehmen und den natürlichen Weichzeichner zu nutzen, wäre eine Möglichkeit, die lecker Mädchen zu finden. Allerdings würden dadurch nur Falten verschwinden, nicht aber ausladende Hüften und opulenter Körperumfang. Eine zweite Möglichkeit wäre, seine Ansprüche weit runterzuschrauben und es wie Harald Glööckler zu halten: Jede Frau ist eine Prinzessin.

Unsere Fun-Cruise hatte einen guten Start beim Check in. Das besagte Einchecken vollzog mit uns ein echtes Sprachtalent. Timothy hatte die zauberhafte Gabe, einen unendlich langen Satz mit nur 2 Wörtern zu bilden. Diese beiden Wörter bestanden wiederum aus ca. 60 bis 70 eng miteinander verschweißten Wortketten, die in ihrer einzelnen Bedeutung schwer wahrzunehmen waren. Also hörten wir geduldig zu, lächelten bestätigend und warteten gespannt auf sein Luftholen, was unweigerlich das Ende des Satzes vermuten ließ. In der Hoffnung, dass er uns eine Frage gestellt hatte, nickten wir eifrig und antworteten mit einem entschlossenen „nein, definitiv nicht“. – Puh, die Kurve war eng.

Die Carnival-Schiffe sind die Lidlmärkte unter den amerikanischen Kreuzfahrtschiffen. Hier gibt es von allem viel, billig, im Sonderangebot oder Vorteilspack. Budweiser gleich Eimerweise, Foster-Bier im Kanister. Und wenn man ein modisch wertvolles Armband von der 50-Meter Rolle kauft, bekommt man drei Handtaschen, eine Faltencreme und Aspirin geschenkt. Hier kauft man ein ohne das Gefühl zu haben, Geld auszugeben. Überall lauern Geschenke die dich anbetteln in dein Körbchen zu hüpfen. Es ist ausgesprochen hart, sich nicht dem Konsumrausch hinzugeben.

Unsere Balkonkabine ist super. Bett, Fernseher, Fernbedienung – alles immer in Reichweite. In der Münchner Innenstadt würde sie als geräumige Familienwohnung für nicht weniger als 1.500 € kalt durchgehen. Der Ausblick ist grandios. Meer, nichts als Pazifik wohin das Auge blickt. Das Bad ist geräumig. Aber auch hier müssen keinerlei Wege zurückgelegt werden. Alles befindet sich in Armlänge. Spart vor allem Zeit, bei einer Trödeltrulla wie ich es bin.

Die erste Abend war sehr -nun sagen wir- rhythmisch, was mit musikalisch in diesem Sinne nichts zu tun hatte. Es knarrte ordentlich im Gebälk. Und da wir weit oben im Schiff einquartiert sind, hatten wir einen entsprechend großen Schunkelwinkel. Deutlich abzulesen an den Übergardinen, die zeitweise senkrecht zur Eingangstür zeigten. Auszugleichen waren diese rechts-links-vorn-hinten-Kreisbewegungen nur durch reichlich Alkohol in Kombination mit einem Cocktail aus verschiedenen Reisetabletten und jeder Menge Hoffnung, dass der nächste Windstoß das Schiff nicht auf die Seite legt.

Hawaiianisches Wort des Tages:
aoha kakahiaka – guten Morgen

Windstärke: 113 km pro Stunde
Wetter: 21 Grad, sonnig

Was jetzt richtig doof wäre … wenn wir heute in die Flieger nach Hause steigen müßten. 12 Stunden Flug, grau, nass, kalt, dunkel und vermutlich Schneematsch. Aber hey, nein! Gleich geht es auf unseren Kreuzfahrtkutter und dann ab aufs Meer. Hawaii wir kommen!

Ahoi und sonnige Grüße mit einem Weihnachtslied nach Hause: Let it snow, let it snow, let it snow.