Archives

All posts for the day Dezember 12th, 2013

Aloha MAUI!

13

Insel: Maui, Hafen: Kahului

Warum einen Ausflug Tage im Voraus buchen, wenn es auch auf die letzten 3,5 Minuten vor Abfahrt des Busses noch geht? Ok, ich muss zugeben, diese äußerst kurz entschlossene Buchung war mit sehr viel Rennen, alles hastig in den Rucksack werfen, verzweifeltem Gangwaysuchen (und das Schiff ist in diesen Fällen noch mindestens 3 x größer), Leute aus dem Weg schubsen und zum Bus sprinten verbunden. Das alles bei einer hohen Außentemperatur und Windstille. Entspanntes Aloha ist definitiv anders.

Aihaliahuikalahilolailahadiidii klingt es aus den Lautsprechern des gut klimatisierten Busses. Mehr A’s und I’s hätte man definitiv nicht in diesem Wort unterbringen können. Wir sind entzückt von diesen beruhigenden Klängen und warten mit rhythmischen Kopfbewegungen auf die Trödeltruppe, die sich vermutlich auf Deck 9 gerade noch ein Omelett bestellt.

Viele, sehr viele Haikulahilahullalaihikulilas später stellte sich unserer Fahrer und Guide bei uns vor. Den Namen konnte ich mir bedauerlicher Weise nicht merken, obwohl er kürzer war, als die Songtexte der bisher gespielten Hawaiianischen Top Ten Weihnachtslieder. Er war echter Inselbewohner, das konnte ich an seinem geblümten Hemd und dem geknoteten Zopf am Hinterkopf deutlich erkennen. Kaum auf’s Gaspedal getreten, begann er mit seinen sonnigen Geschichten. Er klang, als hätte er die Texte von einer Hörspielkassette gelernt. Jedenfalls sprach er mit extrem starken Betonungen, ein ewiges Auf und Ab der Buchstaben und dabei mit dem seeeehr, seeeehr entschleunigendem Aloha in der Spachgeschwindigkeit. Ja, es klang wie eine schöne Melodie, wie Wellen, die entspannt ans Ufer plätscherten. Es klang nach Hawaii und es klang nach dem Lied “Over the Rainbow”, das jemand verständnisvoll leise im Hintergrund auf der Ukulele zupft. – Ich hatte diesbezüglich zwei Theorien: Die Erste: Er raucht Zuckerrohr und davon nicht wenig. Die Zweite: Er wollte die Leute im Bus sanft einschläfern. Beide Ansätze fand ich jedoch nicht bestätigt.

Nach sehr viel Wasser der letzten 4 Tage gab es nun reichlich Maui-Natur. Ein Highlight war definitiv der Krater des entspannt in sich ruhenden Vulkans Haleakala. Der nimmt schon seit ein paar Jahren seine Aloha-Auszeit, ist aber durchaus in der Lage, wieder ordentlich Terz zu machen. Um dorthin zu kommen, fuhren wir mit Aloha-Warp-Geschwindigkeit und vielen Geschichten die unzähligen Serpentinen hoch. Ich hatte dabei wieder meine helle Freude. Der Busfahrer auch, nur anders. Auf fast 9.000 Fuß gab es eine echte Mondlandschaft, wir konnten tief in den Krater und über die Wolken hinweg weit aufs Meer schauen. Blauer Himmel, Lavagestein und hier und da ein robustes Pflänzchen. Das war schon kein schlechter Einstieg in die Tour.

Ein zweites Highlight war das Iao Valley gegenüber des Haleakala, also auf dem anderen Teil der Insel. Hier gibt es den Regenwald von Maui hautnah zu erleben und der machte seinem Namen alle Ehre. Während gegenüber protzend die Sonne schien, regnete es hier aus tief hängenden schweren grauen Wolken. Schön grün war hier alles und nass, aber warm. Hier sind gern mal echte Ziegen an langen Leinen bei einem Donnerstagnachmittagsausflug mit ihren Herrchen zu beobachten. Und auch lecker Surfer mit braun gebrannten Adonisfiguren, nackten Oberkörpern, kurzen Höschen und der entspannten Aloha-Attitude waren hier zu finden. Nicht viele, aber diese vier entschädigten definitiv für den 20-minütigen Regen. Aloha!

Hawaiianisches Wort des Tages:
o wai kou inoa – Wie heißt du

Wetter: 26 Grad und sonnig